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Das Bedürfnis nach Liebe

Lohnt es sich, an die Liebe zu glauben?

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Fast jeder hat das Bedürfnis nach Liebe, Liebe zu kriegen und Liebe zu geben. Doch viele ernüchtern mit der Zeit und glauben nicht mehr an das Konzept Liebe. Lohnt es sich überhaupt Hoffnung zu haben? Wie steht ihr zur Liebe? 

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Vor kurzem hatten wir im Freundeskreis eine Diskussion darüber, in der es darum ging, ob Liebe ein Konzept ist, an das sich zu glauben lohnt. Die meisten sind, und ich gebe daran auch den DatingApps Schuld daran, sehr desillusioniert. Für eine Gesellschaft, deren gesamtes Kulturgefüge sich fast ausschließlich um das Bedürfnis nach Liebe und noch mehr Liebe oder die Abwesenheit davon dreht, ist das ein schwieriger Zustand.  Denn mit der Frage nach Liebe ist ja auch Hoffnung verknüpft und Hoffnung ist, wenn man so will, der Lichtschalter in einem halbdunklen Raum.

Physik bietet Raum zur Spekulation, so auch die Liebe

Das meiste an Beziehungen ist Glaubensfrage. Und der Glaube ist ja der kleine Bruder der Hoffnung. Es gibt eine hübsche Geschichte über Bohr und Heisenberg. Im Jahr 1926 doziert der erst 26-jährige Werner Heisenberg am Kopenhagener Institut für theoretische Physik des 16 Jahre älteren Niels Bohr.  Die Diskussionen zwischen den beiden Wissenschaftlern verlaufen so fruchtbar, dass beide Männer im folgenden Jahr nahezu zeitgleich ihre Interpretationen der Quantentheorie veröffentlichen, Heisenberg seine Unschärferelation, Bohr seine Theorie über das Komplementaritätsprinzip. Die Physik ist im Vergleich zur Mathematik eine unpräzise Wissenschaft. Es gibt Raum zur Spekulation. Man kann im Versuch scheitern und doch die Richtigkeit einer Vermutung beweisen. Die Physik ist wie ein lebendiger Organismus, der nur von wenigen verstanden wird. Das ist ihr Schicksal. Und damit ist die von allen Naturwissenschaften der Liebe am ähnlichsten.

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Funktioniert es auch, wenn man nicht daran glaubt? 

Eines Abends besucht Heisenberg den berühmten Bohr in seinem Haus. Zu seiner Überraschung stellt Heisenberg fest, dass über der Tür im Wohnzimmer ein Hufeisen hängt. Er will nicht unhöflich gegenüber dem älteren Kollegen sein, aber die Sache beschäftigt ihn so sehr, dass er schließlich fragen muss. "Mein lieber Herr Bohr", sagt er schließlich und zeigt Richtung Hufeisen, "Sie sind doch nicht etwa abergläubisch?" Niels Bohr blickt zum Hufeisen und gibt mit einem Schulterzucken zurück: "Nicht doch. Aber ich habe gehört, dass es auch funktioniert, wenn man nicht daran glaubt."

Genauso ist es mit der Liebe. Und das gilt ausnahmsweise sogar für alle, auch für die Atheisten.

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