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Paula Lambert über die Periode

Wenn es so stark blutet, dass du nicht mehr weiter weißt

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"Kommst du?" - die Kolumne von Paula Lambert lest ihr wöchentlich neu, hier auf sixx.de. Paula Lambert, bekannt aus der sixx-Sendung "Paula kommt" oder "Paula kommt ... am Telefon", beschäftigt sich in ihrer Kolumne jede Woche mit einem aktuellen oder brisanten Thema rund um Frauen, Männer, Sex, Liebe,Lust und Beziehung. In dieser Kolumne beschäftigt sich Paula mit der Periode.

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Vor Kurzem habe ich über den Trend zum freien Bluten geschrieben und bin mehr denn je davon überzeugt, dass die Anhängerinnen dieser Praxis keine Ahnung haben, wie es sich anfühlt, in den Mengen zu bluten, wie ich es tue. In meinem Fall spricht man von einer Hypermenorrhoe und es gibt eine Menge Frauen, die stärker bluten, als es für einen gut zu bewältigenden Alltag angenehm wäre. Wenn man auf Wikipedia nachschaut, dann stehen dort allerlei mögliche Symptome, die in meinem Fall alle nicht zutreffen. Und als letzte Lösung steht dort die Hysterektomie, die vollständige Entfernung der Gebärmutter.

Endlich keine Periode mehr

Da mich das Thema alle 21 Tage aufs Neue beschäftigt hat, habe ich mit vielen Ärzten darüber gesprochen. Und die wenigsten hatten sich a) mit dem Thema beschäftigt noch b) irgendwelche Lösungsvorschläge, nicht mal jene, die in der Gynäkologie tätig waren. Ich nahm mir vor, irgendetwas zu unternehmen, denn jedes Mal der Ohnmacht nahe durch die Tage des Bluts zu wanken, wollte ich nicht mehr. Irgendwann fiel mir ein, dass ich vor Jahren mal eine Hormonspirale in mir trug und währenddessen meine Periode überhaupt nicht hatte, was einerseits gruselig, andererseits unglaublich erleichternd war. Ich hatte es schlicht vergessen, weil ich in der Zwischenzeit Kinder bekommen hatte und so weiter. Die Erinnerung war einfach verschüttet.

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Es gibt eine Lösung

Das Problem ist: Als nicht im Thema steckende Frau bekommst du diesen Rat vom Arzt selten bis nie. Ärzte bekommen kaum Geld für das Setzen einer Hormonspirale aus medizinischer Notwendigkeit, etwa, um das Leben wieder etwas blutärmer zu machen, vermutlich haben sie diese Lösung deshalb nicht so auf dem Schirm, sie ist schlicht uninteressant für sie. Wenn ich daran denke, wie viele Hysterektomien völlig unsinnigerweise vorgenommen werden, wird mir ganz flau. Ich habe mir also eine Hormonspirale setzen lassen (bei einem ganz tollen Gynäkologen, denn nicht alle können das, es wird im Studium nicht gelehrt) und bin seitdem beschwerdefrei.  In jeder Hinsicht.

Ich schreibe dies, damit betroffene Frauen wissen, dass es eine Lösung gibt. Und ja, Hormone, kreisch. Ich weiß. Die Spirale wirkt aber nur lokal, im Gegensatz zur Pille und ganz ehrlich, ich merke keinen Unterschied zu vorher, außer den, dass ich nicht mehr blute wie ein abgestochenes Schwein. Aus irgendeinem Grund hält sich auch immer noch wacker das Gerücht, dass das Einsetzen Schmerzen bereiten würde. Ganz ehrlich, ich hatte vier Spiralen in meinem Leben und kein einziges Mal habe ich mehr als ein winziges Ziepen gespürt. So, das wollte ich mal loswerden.

 

Alles Liebe,
Paula

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