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Sex und Erotik übers Internet

Cyber-Sex: So funktioniert der beliebte Erotiktrend

  • Veröffentlicht: 30.09.2023
  • 11:00 Uhr
Genieße mit ihm/ihr ein paar heiße Stunden - im Netz!
Genieße mit ihm/ihr ein paar heiße Stunden - im Netz!© Rido - stock.adobe.com

Cyber-Sex gilt als der Erotiktrend der Zukunft - und auch jetzt gibt es bereits vielfältige Formen, die eigene Sexualität virtuell auszuleben. Von Sexting in Online-Medien bis zum Porno: Was ist erlaubt und wie wird Sex mit Online-Medien überhaupt lustvoll und sicher? Im Überblick erfährst du mehr. 

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Cyber-Sex: Was ist das überhaupt?

Online shoppen? Ist normal. Online-Dating? Hat fast jede:r schon gemacht. Kein Wunder, dass auch Sex und Erotik heutzutage online stattfinden. Die Techniken des Kamasutras gibt es bereits seit Jahrhunderten. Cyber-Sex hingegen ist ein vergleichsweise neuer Trend.

Damit gemeint sind sexuelle Interaktionen über virtuelle Medien. Cyber-Sex findet etwa am Smartphone, Computer oder Tablet statt. Mindestens zwei Personen sind laut Definition daran beteiligt. Der Vorteil: Wer sich gemeinsam vergnügen möchte, muss nicht am selben Ort sein.

Paare mit Fernbeziehungen nutzen Cyber-Sex für erotischen Austausch. Aber es haben auch Menschen Sex, die sich in der realen Welt gar nicht kennen und noch nie gesehen haben. Sie begegnen sich etwa über Sexting in Chats oder per Video über die Webcam. Auch Pornographie und das Masturbieren zum Porno zählt zum Cyber-Sex. Virtuelle Räume schaffen auch neue sexuelle Räume und Möglichkeiten. Online lassen sich Sexfantasien ausleben, die im realen Leben unmöglich scheinen. Doch es lauern auch Risiken. Wir klären auf, wie Cyber-Sex funktioniert und was du bedenken solltest.

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Ist Cyber-Sex verboten und strafbar?

Cyber-Sex unter Erwachsenen ist nicht verboten. Grundsätzlich gilt dasselbe wie auch für Sex: Was geschieht, sollte einvernehmlich sein. Das heißt: Alle Beteiligten geben ihr Ja - und zwar freiwillig und ohne unter Druck zu stehen. Welche Risiken es auch beim scheinbar unproblematischen Cyber-Sex gibt, erfährst du weiter unten.

Strafbar beispielsweise ist Cybergrooming. Noch nie gehört? Es bedeutet, dass Erwachsene sich etwa auf Webseiten als Gleichaltrige ausgeben und sexuelle Kontakte über das Internet zu Kindern und Jugendlichen anbahnen. Unter Cybergrooming fällt auch, wenn Erwachsene von Kindern und Jugendlichen Nacktaufnahmen oder Videos mit sexuellen Handlungen fordern. Das ist nur ein Beispiel für Delikte, die strafrechtlich verfolgt werden.

Wie funktioniert Cyber-Sex und was schreibe ich da?

Sex im Netz - die Idee, findest du verführerisch. Aber wie geht das überhaupt? Wir haben da ein paar - heiße - Beispiele:

Sich gegenseitig anheizen im Online-Chat: Beim Sexting (Sex und Texting) lässt du deinen Gedanken freien Lauf und schreibst deine sexuellen Fantasien, Vorlieben und Wünsche auf. Viele stehen auf Dirty Talk und schreiben sich anzügliche Nachrichten. Du kannst auch Fragen stellen, wie: Was würdest du jetzt gern mit mir machen, wenn ich auf deinem Schoß säße? Oder du beschreibst explizit, welches Kleidungsstück du dir gerade ausziehst, wo du dich berührst, was dir Lust bereitet. Paare oder Ex-Partner:innen nutzen Sexting auch, um die Vorfreude auf das Wiedersehen anzuheizen.

Die richtigen Worte: Beim Sex-Talk entwickelt sich zwischen den Beteiligten wie eine eigene Sprache. Ihr findet heraus, was euch anheizt. Tipp: Seid explizit! Schreibt, ohne Hemmungen möglichst genau, was euch heiß macht und was Spaß macht.

Nutze Sexting-Emojis, die deine Wünsche unterstreichen. Flamme, Aubergine & Co. Llass deiner Fantasie freien Lauf, wofür die Emojis stehen könnten.

Sich im Video-Chat vor der Webcam zu vergüngen, ist eine Spielart von Cyber-Sex.

Respektiere die Grenzen, die du dir selbst setzt und die dein:e Cyber-Sex-Partner haben. Einvernehmlichkeit ist die Grundlage für virtuellen Sex.

Finde dein Medium: Ob Sexting per Smartphone, Sex per Virtual Reality am Computer, der Besuch von Pornoseiten - es gibt viele Möglichkeiten. Überlege dir, ob du für Cyber-Sex Geld ausgeben möchtest und welche Sicherheit und Anonymität für dich unbedingt gegeben sein muss.

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Warum machen Menschen Cyber-Sex?

Das Internet ist ein Raum von zahlreichen Möglichkeiten - und das gilt auch für Sex. Cyber-Sex kann neue Horizonte eröffnen, was das eigene Lusterleben betrifft. Menschen können anonym ihre geheimsten Fantasien und Wünsche teilen und überhaupt diese erst entdecken. Cyber-Sex ermöglicht sexuelle Interaktion über räumliche Distanz. Wer keine Lust auf eine Beziehung hat, dem bieten sich dennoch Kontaktmöglichkeiten. Cyber-Sex kann einen gewissen Kick auslösen. Auch, wenn die Sexualität nur virtuell ausgelebt wird, - sind damit für viele Menschen reale Empfindungen verknüpft. Klingt jetzt nicht romantisch oder erotisch: Aber für manche Menschen ist die Zeiteffizienz auch ein wichtiger Grund für Cyber-Sex. Sie holen sich darüber schnelle Befriedigung.

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Vorteile von Cyber-Sex

  • Cyber-Sex ist Safer Sex:  Da sexuelle Interaktion virtuell stattfindet, übertragen sich dabei keine Geschlechtskrankheiten.
  • Du kannst deine sexuellen Vorlieben kennenlernen, Neues entdecken und möglicherweise auch ausleben.
  • Paaren in Fernbeziehungen bieten sich Möglichkeiten für sexuelle Interaktion, Cyber-Sex ist ortsungebunden.
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Nachteile von Cyber-Sex

  • Körperliche Nähe fehlt beim Cyber-Sex und damit ist auch das sinnliche Erleben eingeschränkt.
  • Beim Sexting etwa können Nachrichten versehentlich an falsche Adressaten gehen.
  • Es besteht ein Risiko für Sucht und Erpressung - etwa, wenn du Nacktbilder versendest.

Tipps für Cyber-Sex

Eigentlich hast du Lust auf Cyber-Sex - aber ganz ehrlich - die Hemmschwelle online so intim zu sein, ist hoch? Verständlich. Letztlich besteht bei Cyber-Sex immer auch ein Risiko, dass Hacker:innen an private Daten und Bilder gelangen und diese verbreiten. Deshalb gilt: Vorsicht schützt dich. Und hilft dir, die Risiken beim Internet-Sex zu minimieren. Beachte folgende Punkte:

  1. Bleibe anonym: Gib deinen privaten Adressdaten und deinen Namen nicht einfach an Unbekannte im Netz weiter - und wenn der Chat noch so heiß ist.
  2. Möchtest du doch jemanden aus dem Cyber-Sex-Space im realen Leben treffen: Wähle dafür einen sicheren Ort in der Öffentlichkeit, an dem auch andere Menschen sind. Triff dich nicht allein mit Unbekannten und auch nicht in deiner Wohnung.
  3. Fotos und Videos austauschen, das kann kicken. Aber: Hier ist auch das Risiko für Missbrauch hoch. Wenn du etwas verschicken möchtest - achte darauf, dass dein Gesicht nicht zu erkennen ist oder andere Körpermerkmale/Tatoos, die auf deine Identität schließen lassen.
  4. Suche dir möglichst sichere Medien für deinen Austausch. Hundertprozentigen Schutz vor Hacker:innen gibt es nicht. Aber bei manchen Anbieter:innen besteht etwa die Möglichkeit zum Austausch, ohne dass deine Telefonnummer bekannt wird. Du kannst dir etwa ein Pseudonym zulegen oder einen Chatnamen.
  5. Du möchtest nicht über deinen Computer zurückzuverfolgen sein? Mit einem Virtual Private Network (VPN) schützt du die IP-Adresse deines Computers.

Risiken: Bin ich süchtig nach Cyber-Sex?

Achtung, die virtuelle Lust kann zur Sucht werden und birgt Risiken. Es gibt viele Berichte von Menschen, die sich stundenlang zum Cyber-Sex im Internet treffen und dort sexuelle Fantasien ausleben. Oftmals sind das sexuelle Interaktionen, die im "normalen Leben" keinen Platz finden. Diese online auszuleben, gibt einen gewissen Kick - und manche Menschen wollen immer mehr davon. Das Online-Sexdate kann sich vom virtuellen Quickie zur täglichen Sucht entwickeln.

Ein Beispiel, was dabei auch passieren kann: Du verliebst dich in deine:n anonymen Online-Sexpartner:in und machst dir Hoffnungen, dass aus dem Cyber-Sex eine reale Beziehung wird. Diese Hoffnung treibt immer wieder von Neuem zum Cyber-Sex an - und die virtuelle Welt nimmt eine große Rolle in deinem Leben ein.

Die Anzeichen für eine Cyber-Sex-Sucht sind vielfältig. Hier zeigen wir dir eine Auswahl, was dir Anhaltspunkte geben kann:

  • Das Verlangen nach Cyber-Sex ist so groß, dass du dafür andere Verabredungen ausfallen lässt.
  • Der Kontakt zu Freunden und Familie lässt nach.
  • Du findest kein Ende und verbringst täglich viele Stunden im Internet mit sexuellen Interaktionen.
  • Deine Gedanken sind ständig beim Cyber-Sex.
  • Du verlierst die Kontrolle über die Zeit, die du mit Cyber-Sex verbringst. Du bist häufiger und länger online, als du eigentlich möchtest.
  • Wenn es dir schlecht geht und Probleme auftauchen, kompensierst du das durch Cyber-Sex.

Behandlung bei Cyber-Sex-Sucht

Cyber-Sex und auch Porno-Konsum können außer Kontrolle geraten. Bei einem Suchtverhalten, ist Hilfe von außen nötig.  Beratungsstellen bieten Unterstützung, Therapie und Kurse zum Weg aus der Internet-Sexsucht. Es finden auch Menschen dort Unterstützung, die noch nicht süchtig - aber mit ihrem Nutzungsverhalten im Internet unzufrieden sind. Und auch solche Menschen, die ihre sexuellen Vorlieben nicht mit ihren ethischen Überzeugungen in Einklang bringen können. Das kann zu Frustration und einem schlechten Gewissen führen.

Der erste Schritt zum Weg aus der Sucht oder aus einem schädigenden Verhalten: Verantwortung übernehmen. Wer sich eingesteht, ein Problem zu haben - der kommt aus der passiven Rolle und kann sich aktiv Hilfe holen.  Mögliche Anlaufstellen sind:

  • Weißes Kreuz e. V.: www.weisses-kreuz.de
  • Caritas Berlin: verhaltenssucht-berlin.de
  • Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (DHS): www.dhs.de
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