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Sexuelle Differenzen in der Partnerschaft

Das könnt ihr tun, wenn ihr unterschiedlich viel Verlangen nach Sex habt

  • Veröffentlicht: 22.02.2024
  • 10:44 Uhr
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Wenn die Lust unterschiedlich ausgeprägt, kann das zum Problem werden.
Wenn die Lust unterschiedlich ausgeprägt, kann das zum Problem werden.© BGStock72 - stock.adobe.com

Zu Beginn einer Beziehung können die meisten kaum die Finger voneinander lassen. Dass sich das jemals ändern könnte, ist in der Anfangsphase kaum vorstellbar. Doch Gefühle verändern sich, ebenso die Hormone und die Lebensumstände. An irgendeinem Punkt lässt die Lust nach. Was dann?

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Was versteht man unter sexueller Differenz?

Wenn in einer Beziehung eine:r von beiden mehr oder andere Formen der Intimität wünscht als der oder die andere, wird es kompliziert. Auf Dauer kann die sexuelle Differenz zur ernsthaften Belastung werden. Durch Kommunikation und Ausprobieren finden Paare meist einen gemeinsamen Nenner, was ihre Intimität betrifft. Dabei gilt: Je größer die Schnittmenge, desto besser. Doch zu hundert Prozent werden die Vorstellungen und Bedürfnisse wohl nie übereinstimmen. Und so bleibt ein Teil auf der Strecke. Oder er wird, heimlich oder offen, außerhalb der Beziehung ausgelebt. Die wohl häufigste sexuelle Differenz besteht nicht in bestimmten Praktiken und Fetischen, sondern in der Frequenz.

Die Website Bad Girls Bible hat 984 Amerikaner:innen und Brit:innen im Alter von 23 bis 73 bezüglich sexueller Differenzen in ihren Beziehungen befragt. Laut dieser Befragung sind neun von zehn Paaren nicht komplett zufrieden mit der Häufigkeit ihrer sexuellen Begegnungen. Und in 36 Prozent der Fälle wünscht sich eine:r von beiden mehr Sex als der oder die andere. Diese Unzufriedenheit nimmt im Laufe der Jahre immer mehr zu. In den ersten Jahren liegt sie bei 13 Prozent, nach 30 Jahren Beziehung liegt sie bei 25 Prozent.

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Darum ist unterschiedliches Verlangen ein Problem

Phasen von sexueller Differenz sind völlig normal. Doch wenn diese zum Dauerzustand werden, kann das die Beziehung enorm belasten. Ein:e Partner:in fühlt sich unter Druck gesetzt, der oder die andere hat ein schlechtes Gewissen oder fühlt sich irgendwie notgeil aufgrund des gesteigerten Verlangens. Viele Paare denken bei anhaltenden sexuellen Differenzen darüber nach, die Beziehung zu öffnen - das kommt allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen infrage und kann auch mit einer Trennung enden.

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Ist zu wenig Sex ein Trennungsgrund?

Anhaltender Sex-Frust in einer monogamen Beziehung kann durchaus gefährlich werden: Laut bereits erwähnter Umfrage würde knapp ein Drittel nach etwa anderthalb Jahren Beziehung ohne Sex diese beenden. Und elf Prozent gehen fremd, holen sich ihre Befriedigung anderweitig. Kommen die Seitensprünge ans Licht, führt der Vertrauensbruch häufig ebenfalls zum Ende der Beziehung.

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Gründe für unterschiedliche Lust auf Sex

Es gibt unzählige Faktoren, die das Verlangen auf Sex steigern oder minimieren können. Hier haben wir einige davon für euch aufgelistet.

Hormonhaushalt

Hormone wie Testosteron und Östrogen beeinflussen unsere Libido. Da ist es nur logisch, dass Schwankungen im Hormonspiegel auch unsere Lust beeinflussen. So berichten viele Frauen zum Beispiel von weniger Lust auf Sex, wenn sie die Pille nehmen. Auch während der Wechseljahre sinken sowohl Testosteron- als auch Östrogenspiegel. Neben verminderter Lust haben Frauen in dieser Zeit häufig mit vaginaler Trockenheit zu kämpfen, die Sex unangenehm oder sogar schmerzhaft machen kann.

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Psychologische Faktoren

Die Art und Weise, wie Menschen emotionale Nähe suchen und erleben, kann sich auf ihre sexuelle Anziehung und ihr Verlangen auswirken. Es gibt Persönlichkeiten, die ihre Zuneigung körperlich ausdrücken, andere tun das eher verbal. Auch die psychische Gesundheit kann sich enorm auf die Libido auswirken.

Etwa ein Drittel aller von Depressionen betroffenen Menschen verspüren weniger sexuelles Interesse, Frauen noch seltener als Männer. Und während Stress bei Männern eher dazu führt, dass sie Sex als Ventil nutzen, schwindet bei Frauen das Verlangen. Ein häufiger psychologischer Faktor ist auch die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper. Wer sich selbst nicht mag, kann oft nur schwer zulassen, dass andere ihn attraktiv und begehrenswert finden. Auch Altlasten aus der Kindheit oder früheren Beziehungen können die Sexualität stark beeinflussen.

Beziehungsdynamik

Eine offene Kommunikation über sexuelle Bedürfnisse und Wünsche ist entscheidend für das Verständnis innerhalb von Beziehungen. Konflikte wirken sich häufig auf die Sexualität aus. Vorwürfe und Verletzungen können dafür sorgen, dass eine:r sich zurückzieht. Natürlich beeinflussen auch andere Faktoren in einer Beziehung die Sexualität, ein Seitensprung zum Beispiel oder auch Nachwuchs. Was auch problematisch werden kann, ist ein Zuviel an Nähe - das können viele Paare bestätigen, die während Corona gemeinsam isoliert waren. Wer 24 Stunden am Tag miteinander verbringt, gewöhnt sich derart aneinander, dass es schwierig wird, Aufregung und sexuelles Verlangen auszulösen.

Gesundheitliche Faktoren

Chronische Krankheiten, Medikamente oder die bereits erwähnten hormonellen Veränderungen können die sexuelle Funktion beeinträchtigen. Medikamente gegen Krebs, aber auch Antidepressiva mindern die Lust auf Sex. Erhöhter Alkoholkonsum über einen längeren Zeitraum kann dazu führen, dass Männer Erektionsprobleme bekommen. Krankheiten wie Diabetes oder Probleme mit der Schilddrüse können die Libido ebenfalls negativ beeinflussen.

Wie kann man das Sexleben wieder in Schwung bringen?

Natürlich ist Kommunikation das A und O. Wenn eine:r der beiden Partner:innen den Mut aufbringt, die Unzufriedenheit mit dem Sexleben anzusprechen, sollte die andere Person das keinesfalls abtun oder sich angegriffen fühlen. Sprecht über eure Wünsche und Vorstellungen. Schon allein das Gespräch bringt euch wieder ein Stück näher. Nähe lässt sich auch herstellen, indem ihr kuschelt, euch berührt, ohne Sex zu haben. Wenn ihr euch einig seid, dass ihr euch beide (wieder) mehr Leidenschaft und Sex in eurer Beziehung wünscht, könnt ihr Folgendes ausprobieren:

  • Mehr Zeit allein: Klingt zunächst paradox, doch häufig ist zu viel gemeinsame Zeit ein echter Lust-Killer. Wenn man 24/7 aufeinander hängt, ist es schwierig, auf den sexy Modus umzustellen.
  • Geht wieder auf gemeinsame Dates! Schlägt in dieselbe Kerbe wie der vorherige Punkt. Macht euch schick, verbringt Quality-Time miteinander.
  • Sprecht über Sex: Redet darüber, was euch anturnt. Was ist der verrückteste Ort, an dem ihr es jemals getrieben habt? Welche Situation miteinander fandet ihr besonders heiß? Oft kommt durch solche Gespräche die Lust von ganz allein.
  • Gemeinsam masturbieren: Kann unglaublich hot sein, wenn beide sich darauf einlassen können.
  • Schickt euch sexy Nachrichten: Wenn ihr gerade getrennt seid, kann das die Vorfreude und Lust aufeinander wieder auf Hochtouren bringen.
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